Ukrainehilfe der WS und BS Dinkelsbühl
„Ihr seid eine verdammt gute Schule und das zeigt sich erneut durch die Spendensammlung“, so Klaus Löffler, einer der beiden Initiatoren der „Humanitären Hilfe Dinkelsbühl“ über die Spendensammlung der Wirtschaftsschüler. Eine Woche lang wurden von den Schülersprechern der Wirtschaftsschule Leni Kleeberger, Clara Samoila und Cihan Agnar Sachspenden von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften gesammelt und nun an die Hilfsaktion zur Unterstützung der Menschen in der Ukraine übergeben. Aus der Situation entwickelte sich eine Eigendynamik, sodass sich der Sammelaktion die Berufsschule Dinkelsbühl (Teil des Beruflichen Schulzentrums Rothenburg-Dinkelsbühl) ebenso angeschlossen hat.
Die gesammelten und von Schülern auf Ukrainisch beschrifteten Spenden wurden am Mittwoch, 23. März 2022, gemeinsam von den Schülersprechern, den betreuenden Lehrkräften der Wirtschaftsschule Ramona Schöllmann und Manuela Barkholz, dem Leiter der Abteilung „Wirtschaft und Verwaltung“ der Berufsschule Michael Kittelberger und dem Schulleiter Andreas Wedler an Christian Weiß und Klaus Löffler von der Hilfsaktion „Humanitäre Hilfe Dinkelsbühl“ übergeben. Laut Weiß sei „ein tolles Netzwerk mit großer Hilfsbereitschaft“ von Dinkelsbühler Unternehmen entstanden. An verschiedenen Sammelstellen in der Stadt werden demnach Hilfsgüter angenommen, ehe sie der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Gemeinde in München zugestellt werden, von wo aus sie innerhalb von 36 Stunden an ihren Zielort transportiert werden.
Im Rahmen der Spendenübergabe bedankte sich der Schulleiter der Wirtschaftsschule Andreas Wedler für das Engagement der Lernenden. Das Handeln seiner Schützlinge zeige die „wahren Charaktere“, so Wedler, und dass genau diese Solidarität, sich für andere einzusetzen und sie zu unterstützen, im Leben letztendlich wichtiger sei als alles Auswendiggelernte. Der Schulleiter unterstrich ferner, dass man selbstverständlich ukrainische Flüchtlinge im Unterricht nach bestem Wissen und Gewissen integrieren werde, auch wenn er hierbei besorgt auf die Traumatisierung der Vertriebenen blickt. Stolz sei Wedler auf die Spendenbereitschaft seiner Schüler, bei denen man sich einfach nur ganz herzlich bedanken könne, wie auch Löffler unterstreicht.
„Wenn wir schon nicht mehr tun können, dann wenigstens das!“, kommentiert Cihan Agnar immer wieder die Situation. Über ihre Lehrkräfte hätten die Schülersprecher von der Dinkelsbühler Hilfsaktion „Humanitäre Hilfe Dinkelsbühl“ erfahren, so Clara Samoila. Der Kontakt zu den Leitern der Spendenaktion, Christian Weiß und Klaus Löffler, war schnell und unkompliziert hergestellt. Gemeinsam wurde ein Flyer zur Information der Schüler und Lehrer entworfen und an die Schulfamilie verteilt. Die Spendenbereitschaft der Schüler war enorm, jeden Morgen konnten Sachspenden wie Babywindeln, Milchnahrung, Schnuller, Verbandsmaterial, Hygieneartikel, Decken und Schlafsäcke im Aufenthaltsraum der Schule abgegeben werden. Die Gefühlslage aller Beteiligten war dabei jedoch gemischt: Einerseits die Freude über die riesige Spendenbereitschaft und Unterstützung der gesamten Schulfamilie, andererseits das Wissen, dass alle Dinge, die eben noch in Händen gehalten wurden, schon bald in eine Kriegsregion transportiert werden sollen, um dort betroffenen Kindern, Verzweifelten und Verletzten zu helfen. Dennoch hätte die Motivation überwogen, jede noch so kleine Spende habe gezeigt, dass die Schüler der Wirtschaftsschule „richtig dabei“ seien, so Clara Samoila, zumal manche Kartons von den Spendern sogar mit aufbauenden Worten beschriftet waren.
Auch im Unterricht war der Ukraine-Krieg die letzten Wochen immer wieder ein großes Thema. Bereits in der 6. Klasse wurden im Fach „Geschichte/Politik und Gesellschaft“ Plakate zum Thema gestaltet. Mit auf die Reise der Sachspenden gehen zudem von den Schülern im Religions- bzw. Ethikunterricht gestaltete Friedenstauben, die Hoffnung und Zuversicht geben sollen.
Text: Manuela Barkholz
Foto: Jule Hackeneis
Auf dem Bild von links nach rechts (vorne): Cihan Agnar, Clara Samoila, Leni Kleeberger
Auf dem Bild von links nach rechts (hinten): Schulleiter Andreas Wedler, Abteilungsleiter der Berufsschule Michael Kittelberger, die Initiatoren Klaus Löffler und Christian Weiß, betreuende Lehrkräfte an der Wirtschaftsschule Ramona Schöllmann und Manuela Barkholz